Prachtfinkenzucht Heibges

Gesundheit

In der Prachtfinkenzucht sind Infektionkrankheiten die größte Gefahr für einen Vogelbestand. Der typische Verlauf einer Infektion kann vereinfachend mit einer Grafik verdeutlicht werden.


Gut gepflegte Vögel verfügen über ein effektives Immunsystem mit unspezifischen und spezifischen Mechanismen zur Abwehr von Erregern. Über einen langen Zeitraum kann ein biologisches Gleichgewicht zwischen Vogelorganismus und Erreger bestehen, ohne dass es zu einer gesundheitlichen Beeinträchtigung des Vogels kommt. Der Vogel ist Topfit. 
Mangelhafte oder falsche Fütterung, Stress (Transporte, hohe Besatzdichten, Territorialkämpfe), Toxine (verdorbene Futtermittel), Schadstoffe (z.B. prophylaktische medikamentöse Behandlungen) oder extreme Raumklimaveränderungen führen zu einer Schwächung des Immunsystems. Das Gleichgewicht gerät aus den Fugen, der Erreger kann vom Immunsystem nicht mehr ausreichend unterdrückt werden und breitet sich im Organismus des Vogels massiv aus. Der Vogel ist krank und wird im Verlauf der Infektion zunehmend schwächer. Je stärker sich die Erreger im Vogel ausgebreitet haben, desto mehr Symptome einer Erkrankung werden sichtbar.

Bei Prachtfinken sind die äußerlich sichtbaren Krankheitsanzeichen sehr unspezifisch und geben nur wenig Hinweise auf die jeweilige Ursache der Erkrankung. Vögel sind überdies wahre Meister im Verbergen von Krankheiten. Eine gute Tarnung der Indisposition ist die einzige Überlebenschance in freier Natur, denn kranke Vögel werden sofort als leichte Beutetiere ausgemacht.

In einer Vogelzucht kann dieses Verhalten fatal für den ganzen Bestand werden. Ein Erreger kann sich rasant vermehren, bevor die Ursache der Krankheit eindeutig bestimmt werden konnte. Gerade Prachtfinken haben bei ihrer Körpergröße und hoher Stoffwechselaktivität kaum Reserven um eine derartige Schwächung lange Zeit zu verkraften. Eine Infektionskrankheit führt sehr schnell zum Tod.
Wird der Ausbruch der Infektionskrankheit frühzeitig entdeckt, sind auch die Heilungschancen für den kranken Vogel gut und die Ausbreitung im Bestand kann verhindert werden.

   
 Unspezifische Symptome einer Erkrankung
  Mikroskopische Untersuchung in der Vogelzucht