Prachtfinkenzucht Heibges

Meine Bunte Hühnerschar !

Lange habe ich nach einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung in meinem hektischen und von Elektronikgeräten geprägten Alltag gesucht und Vieles ausprobiert. Bis ich auf einem Tisch ein paar Bruteier bemerkte, von Hühnerrassen, mit interessant klingendem Namen, die mir bis dahin jedoch völlig unbekannt waren.

Meine bunte Hühnerschar

Schnell entschlossen „kann man ja schließlich auch mal probieren“, nahm ich jeweils 10 Eier von den Rassen Vorwerk und Barnevelder, schwarz-braun doppeltgesäumt mit nach Hause. Ein Motorbrüter war schnell gefunden und so begann schon am nächsten Tag die Entwicklung des Lebens in 10 braunen und 10 beigefarbenen Eiern. Nun hieß es erst einmal warten und rätseln ob das nun wirklich etwas wird. Überraschend  hörte ich einige Tage vor Schlupf, wie sich die Küken in den Eiern miteinander durch lautes Fiepen unterhielten und den gemein­samen Schlupfzeit­punkt miteinander verabredeten. Dann kam der 21. Tag und die ersten Küken pickten mit ihrem Eizahn die Schale auf, stemmten sich gegen die Schale, bis die Eier in zwei Hälften auseinander brachen und der Weg frei in ein aufregendes neues Hühnerleben war. Der nasse Federflaum trocknete schnell und nach kurzer Zeit hatte ich 12 flauschige und schön bunt gezeichnete Hühnerküken. Ich war begeistert und freute mich sie von nun an jeden Tag ein Stück in ihrer Entwicklung begleiten zu können. Futter und eine Rotlicht-Wärmelampe hatte ich mir schon rechtzeitig beim Landhandel besorgt. Schon am näch­sten Morgen, nachdem die im Bauchbereich eingezogenen Dottervorräte der Küken weitgehend aufgebraucht waren, fingen die Küken an zu fressen und Wasser zu trinken. Bis dahin völlig ahnungslos hatte ich mir schon ein wenig Sorgen gemacht, ob sie überhaupt fressen werden. Doch heute weiß ich, Fressen lernen sie von ganz alleine, nur die Entwicklung des Kükens ist bei Schlupf noch nicht soweit abgeschlossen um sofort Nahrung aufzunehmen.

Die ersten Tage hatten die Küken genug Platz in einer großen Kiste. In der Mitte war die Wärmelampe angebracht, die nun Tag und Nacht Wärme für die Küken spendete. Die Kiste war groß genug damit die Küken mehr oder weniger Abstand zur Wärmelampe halten konnten und so ihren eigenen Wohlfühlbereich unter der Lampe bestimmten.

Lustig den Küken beim Spielen zu zuschauen: Mit freudigem, lautstarkem Gezeter nimmt ein Küken etwas in den Schnabel und rennt davon und die ganze Schar läuft hinterher um die Beute abzujagen. Wurde das Blatt, das Stöckchen oder gar ein Wurm erobert, geht das ganze Spiel von vorne los und alle jagen dem neuen Besitzer der Beute nach. Jeder Tag der Küken ist ein ständiger Wechsel zwischen Fressen, Wasser trinken, Spielen, Rumdösen oder Schlafen im 30 Minuten-Takt. Stundenlang kann ich dabei zusehen und es wird nie langweilig. Wenn ich meine Hände in die Box strecke kommen alle Küken angelaufen, lassen sich in die Hand nehmen und streicheln. In den Augen der Tiere kann ich sehen wie sie den Kontakt mit mir genießen. Schön etwas so Lebendiges aufwachsen zu sehen und dafür zu sorgen, dass es den heranwachsenden Hühnern an nichts fehlt.

Schon längst hatte ich mich umfassend sachkundig über Hühnerhaltung gemacht und habe unter anderem auch gelesen, dass die Geflügelhaltung in Deutschland meldepflichtig ist und eine Impfpflicht besteht. Die Anmeldung beim Kreisveterinäramt Mettmann und bei der Seuchenkasse ging ganz einfach über das Internet und kostet nichts. Also zunächst ein email an das Veterinäramt Mettman: „Ich halte Hühner in meinem Garten, …“, die Meldeunterlagen mit Fragebogen für die Tierseuchenkasse kommen mit der Post. Dann noch ein email an die Landesseuchenkasse, per Post bekommt man eine Registriernummer und den Pinncode, damit man im Internet einmal pro Jahr den jeweils aktuellen Tierbestand eintragen kann. Diese Meldeinformationen sind für das Veterinäramt  im Seuchenfall sehr wichtig, damit sofort entsprechende Maßnahmen zur Tierseuchen­bekämpfung durchgeführt werden können. Ich möchte ja auch informiert werden und das geht natürlich nur, wenn das Veterinäramt auch weiß, wer in seinem Garten Geflügel hält. Also es kostet nichts und ist im meinem Interesse, denn ich will, dass es mir und meinen Hühnern gut geht.

Aber wie mach ich das jetzt mit der Impfung ? Nicht jeder Tierarzt ist auf Hühner spezialisiert und hat den Impfstoff gegen die Newcastle Krankheit. Außerdem will ich nicht unnötig so viel Geld für riesige Mengen Impfstoff oder den Tierarzt ausgeben, schließlich sind die Packungsgrößen eher etwas für Großbestriebe. Google hilft! Im Internet finde ich den Rassegeflügelverein Fauna Hilden, der in unmittelbarer Nähe zu meinem Wohnort einen Tagungsort hat:

 

RGZV Fauna Hilden von 1895

Vorsitzender Wolfgang Zell, 02173/72528

 

Kurzerhand rief ich den Vorsitzenden des Vereins, Wolfgang Zell, an. Das Gespräch ist sehr freundlich und wirklich interessant. Wir unterhalten uns ausgiebig über Hühnerhaltung und alle meine Fragen werden sachkundig beantwortet. Da nehme ich doch die Einladung zur nächsten Tagung, die einmal im Monat stattfindet, gerne an.

Die Mitglieder der Fauna Hilden treffen sich an jedem ersten Dienstag im Monat im
Hotel Forstbacher Hof, Forstbachstr.47, um 19.30 Uhr in 40723 Hilden.
Interessierte sind gerne willkommen.

Die Mitglieder des RGZV Fauna Hilden, die ich nun alle kennengelernt habe sind sehr nett und bodenständig. Ich fühle mich in diesem Verein gleich richtig aufgehoben und bekomme die notwendige Unterstützung für die Haltung und Zucht von Rassegeflügel. Darüber hinaus wird auch das gesellige Beisammensein, durch Versammlungen, Vereinsausflüge, Grillfeste etc. gefördert. Einmal im Jahr werden die schönsten Tiere auf der öffentlichen Vereinsschau präsentiert. Besuchen Sie uns auf unserer Ausstellung im nächsten Herbst in Hilden. Der Eintritt ist frei.

 

Ach ja, die Impfpflicht bei meiner bunten Hühnerschar einzuhalten ist als Vereinsmitglied nun gar kein Problem mehr. In Zusammenarbeit mit einem Tierarzt wird die Impfung über den Verein organisiert. Die Kosten für Impfstoff und Impfbescheinigung sind minimal. Alle 3 Monate wird der Impfstoff über das Trinkwasser verabreicht und die Impfung ist nun Routine. Es schadet den Tieren nicht und schützt davor, dass Seuchen nicht mehr zur Gefahr für die Geflügelhaltung in einer Region werden können. Die Eier kann man jederzeit auch direkt nach einer Impfung unbeschadet genießen.

Heute weiß ich es gibt viele Möglichkeiten, einem Hobby nachzugehen, eine, noch dazu eine sehr schöne, stellt die Rassegeflügelzucht dar und in der Gemeinschaft des RGZV Fauna Hilden unter Gleichgesinnten macht es noch mehr Spaß. Also besuchen Sie uns doch mal. Die Freude sich mit Tieren zu beschäftigen, sich um die Bedürfnisse der Tiere zu kümmern und angemessene besondere Lebensräume zu schaffen, getragen von der Liebe zum Tier, das ist die gemeinsame Basis der Mitglieder in unserem Verein. Wie die Geschichte meiner bunten Hühnerschar weitergeht, erzähle ich gerne in einem persönlichen Gespräch.